Hilft Eiweiß wirklich gegen Haarausfall?

Geschrieben von | 15. April 2020 | Behandlung Haarausfall, Blog | 0

Zusammenstellung eiweißhaltiger Lebensmittel auf einem Tisch

Gegen Haarverlust wurde in der Vergangenheit zu den vielfältigsten Mitteln gegriffen. Das älteste überlieferte Rezept gegen den Haarschwund stammt aus dem Mittelalter. Mit Murmeltierfett und Schweineschmalz versuchte man dem Verlust an Haaren Einhalt zu gebieten.

Von den modernen Produkten sind nur wenige wirklich wirksam gegen das schwindende Haupthaar. Es gibt auch den Ansatz, dass Eiweiß bei Haarausfall helfen kann. Stimmt das wirklich? Wir geben Dir in diesem Beitrag darauf die Antwort!


Inhaltsverzeichnis

» Woraus bestehen eigentlich Haare?
» Wie viel Haarschwund ist normal?
» Wie reagieren Haare auf Eiweißmangel?
» Gibt es einen Zusammenhang zwischen Eiweißmangel und Haarausfall?
» Hilft also Eiweiß gegen Haarausfall?
» Kann ein Übermaß an Eiweiß schaden?
» Welche Ursachen gibt es für den Verlust der Haare?
» Welche Vitamine sind wichtig für die Haare?
» Wie viel Eiweiß sollte ich täglich zu mir nehmen?
» Welche Lebensmittel enthalten viel Eiweiß?
» Fazit


Woraus bestehen eigentlich Haare?

Unsere Haare bestehen hauptsächlich aus Eiweißen (Proteinen). Diese werden als Keratine bezeichnet. Das Haar ist von einer verhornten Schuppenschicht umgeben. Die einzelnen Schuppen haben gezackte Kanten, die nach oben gerichtet sind. Ähnlich wie Dachziegel greifen die Kanten ineinander.

Nur wenn die Schuppen eng zusammenstehen, wirkt das Haar glatt. Stehen sie weiter auseinander, wirkt das Haar spröde und glanzlos. Daher ist die Annahme, dass Eiweiß gegen Haarausfall helfen könnte, ziemlich naheliegend.


Wie viel Haarschwund ist normal?

Eine Frau kämmt mit einem pinken Kamm ihr brüchiges Haar

Im Schnitt fallen jedem Menschen täglich 70 bis 100 Haare aus. Das ist völlig normal und sollte Dich nicht beunruhigen. In der Regel verbleibt die Haarwurzel auf dem Kopf, sodass sich wieder neue Haare bilden können.

Wenn die Haare jedoch büschelweise ausfallen oder über einen längeren Zeitraum, kann der Haarausfall krankhaft bedingt sein. Kritisch wird es, wenn einmal ausgefallene Haare nicht mehr nachwachsen und sich nach und nach lichte Stellen bilden. In diesen Fällen lässt Du den Haarausfall am besten ärztlich abklären.


Wie reagieren Haare auf Eiweißmangel?

Als Folgeerscheinung von zu wenig Eiweiß können folgende Symptome auftreten:
– Die Haare fallen nicht mehr so schön
– Die Haare können trocken und brüchig werden.
– Die Haare bilden Frizz.
– Bei starkem Eiweißmangel kann Haarausfall auftreten.


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Eiweißmangel und Haarausfall?

Bei starkem Eiweißmangel kann ein Ausfallen der Haare die Folge sein. In der Regel baut der Körper jedoch erst Muskelmasse ab, bevor die Haare nicht mehr richtig versorgt werden und dadurch ausfallen. Ob ein Mangel an Eiweiß den Haarausfall in Deinem Fall hervorrufen könnte, klärst du am besten mit deinem Arzt ab.

Der Verlust der Haare kann sehr viele Ursachen haben. Die beste Eiweißernährung kann nicht helfen, wenn das Haarproblem auf Vitamin-D-Mangel oder auf eine Krankheit zurückgeht. In den meisten Fällen ist Haarausfall erblich bedingt. Im letzteren Fall gibt es keine Möglichkeit, das Ausfallen der Haare zu verhindern.


Hilft also Eiweiß gegen Haarausfall?

Eiweiß kann nur dann gegen den Haarschwund helfen, wenn Eiweißmangel den Haarausfall verursacht hat. Bei einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Eiweiß ist ein entsprechender Mangel eher unwahrscheinlich. Wenn Du Zweifel hast, ob Du genügend Eiweiß zu Dir nimmst, wende Dich am besten an Deinen Arzt oder einen Ernährungsberater.


Kann ein Übermaß an Eiweiß schaden?

Eine zu hohe Eiweißaufnahme kann sich ebenfalls schädlich auf den Organismus auswirken. Dies kann insbesondere die Folge von einseitigen Proteindiäten sein. Diese Diäten vernachlässigen oft, dass der Körper nicht nur Proteine benötigt, sondern auch genügend Kohlenhydrate, hochwertige Fette sowie Mineralstoffe und Vitamine.

Ein Übermaß an tierischen Proteinen kann dazu führen, dass der Körper übersäuert wird und die Eiweißmengen nicht richtig verarbeitet. Saure Stoffwechselprodukte können sich im Bindegewebe ablagern und zu gesundheitlichen Problemen führen. Unter anderem kann es durch eine einseitige Ernährung mit Eiweiß zu Haarausfall kommen.

Welche Formen von Haarausfall gibt es?
genetisch bedingter Haarausfall (über 60% der Fälle),
Kreisrunder Haarausfall: Ursache noch ungeklärt, betrifft Männer und Frauen
Diffuser Haarausfall
– sonstige Formen (beispielsweise durch Medikamenteneinnahme, Krankheiten, mechanische Belastung)


Welche Ursachen gibt es für den Verlust der Haare?

Der Kahlschlag auf dem Kopf ist in mehr als 60% der Fälle erblich bedingt. Daneben gibt es noch viele weitere Faktoren:

  1. Mangelernährung: Eiweiß-, Eisen- oder Vitaminmangel (Vitamin D)
  2. chronische Erkrankungen
  3. Einnahme bestimmter Medikamente
  4. Hormonelle Ursachen: Schwangerschaft, Wechseljahre
  5. Vergiftungen,
  6. Umweltgifte
  7. Stress

Welche Vitamine sind wichtig für die Haare?

3 Smoothies und Obst auf einem Tisch als Vitamin C Lieferanten

Nicht nur ein Mangel an Eiweiß kann Haarausfall begünstigen, sondern auch ein Vitaminmangel. Für das Haarwachstum sind insbesondere die Vitamine der B-Gruppe wichtig. Jedoch können auch die Vitamine A, C, D einem Haarausfall vorbeugen.

Bitte beachte: Da eine Überdosierung mit diesen Vitaminen schädlich sein kann, solltest du sie auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem Arzt in hoher Dosis anwenden.


Wie viel Eiweiß sollte ich täglich zu mir nehmen?

Pro Kilogramm Körpergewicht empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Eiweißaufnahme von 0,8 bis 1 Gramm. Wenn Du viel Sport machst, liegt der Bedarf höher. Wer Muskeln aufbauen will, sollte täglich 1,3 bis 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm zu sich nehmen.


Woran merke ich, dass ich Eiweißmangel habe?

  • Du bist fast immer hungrig: Ständiger Hunger ist häufig ein Anzeichen für Eiweißmangel. In einer australischen Studie wurde festgestellt, dass der Appetit so lange erhöht ist, bis genügend Eiweiß aufgenommen wurde.
  • Du leidest unter Haarausfall: Wenn der Körper zu wenig Proteine bekommt, produziert er weniger Keratin. Da Haare aus dem Protein Keratin bestehen, ist die Keratinbildung gestört.
  • Deine Muskeln werden schwächer: Muskeln sind zu einem großen Teil aus Eiweißen aufgebaut sind. Bei Eiweißmangel holt sich der Körper als erstes Eiweißreserven aus den Muskeln.
  • Deine Arme und Beine sammeln überschüssige Flüssigkeit und schwellen an (Ödembildung): Beim gesunden Menschen sorgen Eiweiße dafür, dass Wasser und Salz in den Blutgefäßen bleibt und nicht ins Gewebe eintreten.
  • Du bist extrem häufig krank: Bei Eiweißmangel kann das Immunsystem nicht richtig arbeiten.
  • Eher selten macht sich ein Eiweißmangel durch Haarausfall bemerkbar.

Welche Lebensmittel enthalten viel Eiweiß?

Eiweißreich sind vor allem Fleisch, Eier und Milchprodukte wie Käse, Joghurt oder Quark. Deinen Eiweißbedarf kannst Du auch gut über pflanzliche Eiweißquellen decken. Tierisches Protein ist nicht erforderlich, um einem Haarausfall vorzubeugen. Achte besonders bei veganer Ernährung auf eine eiweißreiche Vielfalt in Deinem Speiseplan.

Einen hohen Gehalt an Protein haben Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen. Proteinreich sind auch Samen, Nüsse und Mandeln. Getrocknete Kürbiskerne haben es – eiweißmäßig betrachtet – in sich: Neben rund 24% Eiweiß sind sie reich an Mineralstoffen, insbesondere Zink.

Wer es lieber etwas exotischer mag, kann zu getrockneten Spirulina, einer sehr eiweißreichen Algenart, greifen. In zwei Teelöffeln der als Nahrungsergänzungsmittel verkauften getrockneten Algen ist mehr Protein enthalten als in einem Hühnerei.

Im Idealfall sollte bei jeder Mahlzeit ein Eiweißlieferant auf dem Teller liegen. Dann kannst Du sicher davon ausgehen, keinen Eiweißmangel zu bekommen.


Fazit

Nur bei einem Eiweißmangel kann Eiweiß gegen Haarausfall helfen. In diesem Fall solltest Du viel eiweißreiche Lebensmittel zu Dir nehmen, wie beispielsweise Fleisch, Käse oder Hülsenfrüchte. Ob bei Dir ein Eiweißmangel vorliegt oder Dein Haarausfall andere Ursachen hat, solltest Du ärztlich abklären lassen. Auch ein Zuviel an Eiweiß kann das Ausfallen von Haaren begünstigen.

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ÜBER DEN AUTOR

Haarausfallen

Warum führe ich diesen Haarausfall-Blog? Weil ich schon mit 19 unter Haarausfall gelitten und ihn nun endlich in den Griff bekommen habe. Ich möchte alle Erfahrungen der Menschen zum Thema Haarausfall verbinden, eine Plattform zur anonymen Diskussion über das sensible Thema Haarausfall bieten und gemeinsam Lösungen finden.

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